"badblocks"
Post by Thomas NieringPost by Martin GerdesWenn Du mir nun noch den Unterschied zwischen beiden erklären könntest,
wäre ich Dir dankbar. Für mich ist zweiteres eine mildere Version des
ersteren.
Genau dieses...
Post by Martin GerdesWenn man "badblocks" nur oft genug aufruft (und "badblocks"-Nutzer
neigen nach meiner Erfahrung dazu), wird man die Schreibzyklen einer
SSD schon aufbrauchen können.
Das kann man rechnerisch mal durchspielen.
Nimmt man die angesprochene 970 Evo Plus 2 TB, dann braucht man
ca. 21 min. bis sie einmal vollgeschrieben ist. Um die Werksangabe
zu knacken, braucht man dann rund 21,5 Tage.
Ich traue es einem "badblocks"-Adepten ohne weiteres zu, daß er das
schafft.
Post by Thomas NieringDie c't hat 2016/2017 das mal ausprobiert, hier blieb keine der
getesteten SSDs unter den 2,5fachen von dem, was der Hersteller
garantierte, bevor sie ausfiel. Die Samsungs erreichten in dem Test
rund das 15fache, was der Hersteller garantierte...
Ob die das heute noch schaffen, sei dahingestellt. Die Strukturen sind
in den vergangenen 6 Jahren ja nochmal kleiner geworden.
Post by Thomas NieringPost by Martin GerdesIch erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen Bekannten, der
abgelegte Festplatten nächtelang mittels "Spinrite" bearbeitete (ggf.
mehrfach) mit dem Ziel, vielleicht doch noch einige von den bad blocks
zurückzugewinnen.
Nicht nur dein Bekannter hat das probiert. Bedenkt man, dass damals
die Platten sündhaft teuer waren, und das Vorgehen durchaus funktionierte,
war das durchaus eine Möglichkeit, die Platte doch noch zu verwenden.
Na ja.
Das ist ja nun schon ein Weilchen her, aber dennoch erinnere ich mich
noch lebhaft an die Sprünge, die die Technologie damals gemacht hat: Man
hatte seine Festplatte vollgeschrieben, brauchte ergo eine neue. Da war
das Modell, das man im Rechner hatte, schon nicht mehr 1. Klasse,
sondern 2., und man hat zu ihrem Ersatz/zu ihrer Ergänzung nicht etwa
das gleiche Modell zu günstigem Preis gekauft, sondern das
nächstgrößere, das nicht nur mehr Daten faßte, sondern dazu auch noch
schneller war. Weil man die erste Platte schon hatte, hat man die
gnadenhalber als "Datengrab" D: im Rechner behalten, aber gearbeitet hat
man eigentlich nur mit der Platte C:.
War die nun wieder voll, wiederholte sich das Spielchen: Die bisherige
Platte C: wurde zu D: heruntergerückt, die neue Platte wurde die neue
C:. Dann war die vor-vorherige Platte aber über. Es wäre zwar mit
Klimmzügen möglich gewesen, auch die noch zu betreiben, aber den
Klimmzug wollte man nicht machen, also wanderte sie ins Regal.
Irgendwann später einmal wollte man die dann verkaufen (dafür wollte sie
keiner) oder verschenken (noch nicht einmal geschenkt wollten die Leute
sie noch haben). Der bereits genannte Bekannte wollte sie aber doch noch
haben. Allerdings störten ihn die "bad blocks", die damals jede Platte
offen nach außen auswies, also bearbeitete er sie erstmal tage- und
nächtelang mit Spinrite und freute sich wie ein Schneekönig, wenn er von
den 14 Fehlern der Platte auf diese Weise 9 ausbügeln konnte.
Ich habe nie erfahren, was hinterher aus den vielen gespinriteten
Platten geworden ist.
Post by Thomas NieringDamals hat man auch tagelang getüftelt, um 100 weitere Bytes im RAM
freizubekommen, damit der ...-Treiber doch noch im HighMemory-Bereich
gelandet ist, und das Spiel dann funktionierte.
Das ist eine völlig andere Kategorie.
Post by Thomas NieringPost by Martin GerdesSowas machen Leute, denen die eigenen Daten keine 50 Euro wert sind, die
eine neue SSD/Festplatte kostet. Mir wäre das Risiko zu hoch, selbst für
meine rein privaten Daten.
Man wird älter und weiser.
100 DM waren viel Geld und man hatte nicht soviel davon.
Für 100 DM gabs damals keine Platte. Mach eine 0 dran, dann stimmt es
etwa (Je nach Zeit). Das ändert aber nichts daran, daß die Leute keine
ST-225 mehr wollten, als 120-MB-Platten Standard waren.